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Vorläufiger Baustopp

Vorläufiger Baustopp

Baustopp beim Hannover Institut für Technologie (HITec)

Sämtliche Bauarbeiten für das Hannover Institut für Technologie (HITec) sind vorläufig eingestellt worden, nachdem am heutigen Vormittag Ungenauigkeiten im Fundament festgestellt wurden. Ursache hierfür könnte das anliegende Hochhaus in der Appelstraße sein, das von der Fakultät für Bauingenieurwesen und Geodäsie sowie von der Fakultät für Elektrotechnik und Informatik der Leibniz Universität Hannover genutzt wird. Die orkanartigen Winde, die das Sturmtief „Niklas“ in den vergangenen Tagen bescherte, übertrugen enorme Kräfte auf das 17-stöckige Gebäude, und hierüber auf das umliegende Erdreich. Es wird angenommen, dass dies der Grund für die kürzlich gemessenen Statikveränderungen sei.

Ziel des von Bund und Land finanzierten Neubaus ist es, hochpräzise Messtechnologien und hieraus abgeleitete Quantensensoren zu entwickeln. Das zukünftige Institut soll neben zwei anderen Großgeräten (dem Messdach und der sogenannten Atomfontäne) über einen Freifallsimulator verfügen – ein 30 Meter hoher Turm, der dazu dienen soll, Experimente in der Schwerelosigkeit durchzuführen. Um die wissenschaftlich notwendige Präzision zu gewährleisten, muss die Ausrichtung des Turms in absoluter Übereinstimmung mit der Anziehungskraft der Erde stehen. Entsprechend muss das Fundament eine perfekte Horizontale bilden, die sich mit der Zeit nur marginal verändern darf. Dies sehen Experten nun in Gefahr, da die Messungen der letzten Tage zu zeigen scheinen, dass der Bau den sehr hohen Stabilitätsanforderungen nicht genügt.

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Der „Einstein-Elevator“ setzt hohe Anforderungen.

Der Hochbau in der Appelstraße sei jedoch in keiner Weise gefährdet, von den Unregelmäßigkeiten seien lediglich Hochpräzisionsbauten betroffen – wie der sogenannte „Einstein-Elevator“. Ursprünglich sollte der Forschungsbau bis 2016 realisiert werden. Ob dies nach wie vor möglich ist, müssen die Untersuchungen der nächsten Tage zeigen.